Inhaltsverzeichnis
Was du über Worbla wissen solltest
- Was ist Worbla?
- Eigenschaften von Worbla
Welche Sorten Worbla gibt es?
- Worbla’s Finest Art
- Worbla’s Black Art
- Worbla’s Pearly Art
- Worbla’s Crystal Art
- Worbla’s Deco Art
Arbeiten mit Worbla: Techniken und Werkzeuge
- Werkzeuge und Zubehör
- Worbla erhitzen und formen
- Worbla grundieren und versiegeln
- Worbla bemalen
Alternativen zu Worbla
- Cosplayflex
- EVA Foam
Man kann sie unbegrenzt verformen und einfach schneiden – das macht die thermoplastischen Materialien von Worbla unter uns Cosplayern so beliebt. Das oft einfach nur Worbla genannte Material eignet sich hervorragend für Rüstungsteile, dekorative Details oder Figuren und Schmuck – also für alles, das man sich fürs Cosplay wünschen kann.
In diesem Tutorial beantworten wir alle wichtigen Fragen rund um Worbla und geben praktische Tipps zum Umgang mit dem Material.
Was du über Worbla wissen solltest
Was ist Worbla?
Worbla ist ein Kunststoff, der bei Raumtemperatur hart und stabil ist, sich aber bei Hitze verformen lässt. Daher ist Worbla ein sog. Thermoplast. Worbla ist dabei eigentlich ein patentierter Produktname. Der Hersteller ist Cast4Art, der dieses ursprünglich für die Medizin gedachte Material speziell für den Hobby- und Profi-Bastel- und Kostümbereich vertreibt. Ein ähnliches Masterial, das du vielleicht auch kennst, nur von einem anderen Hersteller, ist Cosplayflex.
Worbla lässt sich schneiden, kleben und modellieren. Schnittreste kann man immer wieder verwenden, in dem man sie wieder zusammenfügt oder zum modellieren nutzt. Das macht Worbla fürs Basteln so beliebt.
Es gibt unterschiedliche Sorten des Materials. In welchen Varianten es Worbla gibt, wie sie sich unterscheiden und wofür sie sich eignen, erklären wir im Laufe dieses Tutorials.
Eigenschaften von Worbla
- unbegrenzt erhitz- und formbar
- minutenlang anpassbar
- zum Erhitzen reicht ein Heißluftföhn
- leicht zu schneiden
- selbstklebend
- brauchen wenig Grundierung
- mit allen anderen Worbla’s-Produkten kombinierbar
- hohe Stabilität
- gesundheitlich unbedenklich
- extrem vielseitig einsetzbar
- Worbla-Platten werden bei 80–90 °C, Worbla-Granulat schon bei 65 °C aktiviert
- Worbla-Platten sind ca. 0,8 mm dick
- Granulat und Verschnitt lässt sich weiter verwenden
- in unterschiedlichen Varianten und Farben erhältlich
- mit Acrylfarben bemalbar
Welche Sorten Worbla gibt es?
Worbla gibt es grundsätzlich in zwei Formen: Als Granulat und als dünne Platte. Außerdem sind bei uns auch Worbla’s Pearly Art Drachenschuppen erhältlich. Doch zunächst zu den Standard-Ausführungen von Worbla, die wir für euch haben. Auf den ersten Blick unterscheiden sie sich in den Farben, doch sie bringen auch verschiedene Eigenschaften mit sich. Außerdem sind alle Worbla-Produkte hervorragend untereinander kombinierbar.
Worbla’s Finest Art
Die bekannteste Art der Worbla-Familie kommt als ca. 0,8 mm dünne Thermoplast-Platte daher. Wie alle Worbla-Platten lässt sich auch diese mit z. B. Moosgummi oder dünnen EVA-Foam-Platten zum Bauen von Rüstungsteilen verwenden.
Die hellbraune Färbung erinnert ein wenig an Backpapier – diese entsteht durch kleine Holzspähne, welche dem Thermoplast beigemischt sind, um eine stabile Masse für die Worbla-Platte zu erhalten. Aufgrund dessen ist die Platte auf der nicht gewalzten Seite etwas rauer und nicht komplett glatt. Die glatte Seite eignet sich besonders gut zum Verkleben oder als Oberfläche, verläuft sich aber beim starken Erhitzen – hier sind Feingefühl und Übung gefragt, um die Oberfläche super glatt zu halten.
Durch die Rauheit des Materials benötigt Finest meist etwas mehr Nachbearbeitung und Grundierung.
Da das Worbla später bemalt wird, ist die Grundfarbe des Materials nicht so wichtig. Die braune Färbung ist neutral und lässt sich dadurch ganz einfach in weiß oder schwarz grundieren.
- Farbe: braun
- eine raue und eine glatte Seite, grobe Beschaffenheit
- sehr gute Selbstklebeeigenschaft
- strapazierfähig
Worbla’s Black Art
Black Worbla hat grundlegend ähnliche Eigenschaften wie die Finest-Variante, aber einige Unterschiede gibt es doch: bei der Selbstklebe-Eigenschaft, Oberfläche und Flexibilität.
Der Kleber ist schwächer und erlaubt es somit, Teile auch ohne Schäden voneinander zu lösen, wenn das Material nicht zu stark erhitzt und aneinader gepresst wurde. Die raue Seite ist glatter als die der Finest (denn hier wurde ein feines, schwarz gefärbtes Maismehl genutzt als Grundlage für diesen Thermoplast) und braucht daher auch weniger Grundierung. Durch die schwarze Färbung braucht man ebenfalls keine eingefärbte Grundierung. Aufgrund der feinen Oberfläche eignet sich Black Worbla perfekt für kleine Details und Gravierungen. Auch modellierte Teile lassen sich hervorragend daraus herstellen.
Schließlich ist Black Worbla aber weniger elastisch und reißt schneller als Finest Art.
- Farbe: schwarz
- glatte Oberfläche
- gute Selbstklebeeigenschaft
- weniger strapazierfähig
Worbla’s Pearly Art
Seinen Namen hat Worbla’s Pearly Art von seiner sehr glatten, weißen, schimmernden Oberfläche, die an Perlen erinnert. Dank des weißen Untergrunds sind Pearly-Worbla-Teile schön kräftig, wenn man sie bemalt, deshalb eignet sich ein weißer Untergrund besonders für strahlende Farben. Ebenfalls wie bei Black Worbla kann man es mit einer klaren Grundierung bemalen oder direkt eine bunte Farbe nutzen.
Wie alle Worbla-Platten ist auch diese knapp einen Millimeter dünn, sie ist stabil bei normalen Temperaturen und wird bei ca. 90 °C weich und formbar.
Sie eignet sich auch super, um Verzierungen, Details und Schmuck zu modellieren. Weil die Oberfläche so glatt ist, braucht man auch hier vor dem Bemalen nur wenige Schichten Grundierung. Leider hat Pearly die schwächste Selbstklebeeigenschaft, gebaute Teile sollten deshalb nicht zu sehr strapaziert werden. Ähnlich wie das schwarze Worbla ist es nicht so elastisch.
- Farbe: weiß
- glatte Oberfläche
- schwächere Selbstklebeeigenschaft
- weniger strapazierfähig
Worbla’s Crystal Art
Crystal Worbla ist ein durchsichtiges Granulat. Bei 110 °C schmilzt es zu einer leicht formbaren Masse zusammen. Nun kannst du daraus alles modellieren, was du willst. Lässt du es wieder abkühlen, erhältst du leicht durchsichtige, selbstklebende Formen. Daher ist Worbla Crystal so bliebt, um Schmucksteine anzufertigen – mit etwas transparenter Farbe drauf oder eingekneteter Farbe werden Rubine, Amethyste und Smaragde draus!
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Worbla’s Deco Art
Hierbei handelt es sich ebenfalls um ein Granulat, das sich leicht einschmelzen und modellieren oder in Silikonformen pressen lässt. Es ist das Grundmaterial, welchem die Holzspähne oder Mehl beigemischt wird, um Worbla-Platten herzustellen. In kaltem Zustand ist es weiß und hart. Damit wird es gerne zur Herstellung von Zierelementen und Details aller Art benutzt.
Wie jedes Worbla-Produkt kann man Worbla’s Deco Art beliebig oft erhitzen und neu modellieren.
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Worbla’s Pearly Art Scales
Bei den Scales handelt es sich um vorgefertigte Schuppen aus dem weißen Worbla’s Pearly Art. Damit haben sie dieselben Eigenschaften wie das Thermoplast. Dieses Produkt spart einfach das hundertfache Ausschneiden oder Ausstanzen, denn Schuppen, egal ob auf einem Drachenei oder einem Panzer aus Basiliskenhaut, kommen bekanntlich selten allein.
A4 Bögen mit den Schuppen zum Ausstanzen kannst du ➔ in unserem Shop bestellen.
Arbeiten mit Worbla: Techniken und Werkzeuge
Werkzeuge und Zubehör
Als Minimum an Werkzeug empfehlen wir Folgendes:
- Heißluftpistole / Heißluftföhn
- hitzebeständige Unterlage
- Schere
- Modellierwerkzeug
Eine Heißluftpistole ist die Grundvoraussetzung zur Arbeit mit Thermoplasten. Damit erhitzt du das Material und machst es formbar. Alternativ kannst du Worbla auch in den Backofen legen.
Die feuerfeste Unterlage dient deiner Sicherheit und der Unversehrtheit deines Basteltisches. Außerdem kleben Thermoplasten meist nicht daran fest. Backpapier reicht auch, rollt sich aber zusammen und verrutscht schnell. Wir empfehlen Grillmatten oder handelsübliche Schneideunterlagen. Die kosten zwar etwas mehr, sind aber wiederverwendbar.
Mit Modellierwerkzeug lassen sich Strukturen und Muster ins Worbla drücken. Auch lässt es sich damit überhaupt in die richtige Form bringen. Je nach Anforderung gibt es unterschiedliche Quellen, aus denen du dich bedienen kannst: Modellierwerkzeug gibt es zum Backen, für den Modellbau, fürs Töpfern oder die Lederverarbeitung.
Eine gute Schere sollte in keinem Cosplay-Atelier fehlen. Idealerweise hast du unterschiedliche Scheren, je nachdem, ob du fein oder grob arbeiten willst.
Darüber hinaus kannst du sicherlich noch ➔ anderes Zubehör gebrauchen, je nachdem, was du vorhast:
- Papier / Pappe
- Stifte
- Lineal
- Maßband
- Pinsel
- Grundierungen, wie HexFlex und Seal Prime
- Farben, z. B. ➔ HexFlex oder Acrylfarben
- Schälchen für Wasser
- Foam (2 mm) zur Stabilisierung von Rüstungen
Worbla erhitzen und formen
Worbla ist bei Raumtemperatur fest und stabil. Erhitzt du es mit dem Heißluftföhn auf 80–90 °C, wird es aktiviert, d. h. es wird weich und formbar. Je länger man dem Worbla Hitze zufügt, desto länger bleibt es auch formbar. Halte dabei einen Abstand von mindestens 10–15 cm zum Material ein. Beim Aktivieren gilt – nicht zu schnell und zu heiß erhitzen, das Worbla wird sonst zu weich und verliert seine Oberflächenstruktur.
Stücke aus Verschnitt kannst du aufbewahren und zum Modellieren von Details und Schmuckteilen wieder benutzen.
Zusammen mit Worbla’s Deco Art kannst du es zu einer homogenen Masse mischen, die glatter ist und besser klebt, als die Schnittreste der Platten allein.
Der Vorteil von Worbla ist: Es bleibt auch modellierbar, wenn es abkühlt, dabei nimmt die Formbarkeit stetig ab. Erst nach einiger Zeit wird es wieder hart. Das heißt, du lässt es abkühlen, sodass du es anfassen kannst und erhitzt es immer wieder leicht, um es dann mit den Händen formen und bearbeiten zu können.
In Kobination mit einer 2 mm dicken Foam Platte lassen sich perfekt Rüstungsteile bauen. Dazu schneidet man das Worbla etwas größer aus als das Foam, um die Seiten anschließend umzuschlagen. Das Foam ist sehr wichtig für Rüstungsteile um präzise Formen auszuarbeiten, denn es verleiht dem Worbla Stabilität. Worbla alleine ist zu dünn und im erhitzen Zusand nicht formstabil, sodass Formen ungenau werden oder viele Unebenheiten aufweisen.
Worbla grundieren und versiegeln
Bevor es ans Bemalen geht, muss die Oberfläche grundiert werden. Dadurch hält die Farbe besser und du kannst die Oberfläche glätten. Solltest du die raue Oberfläche des Worblas beibehalten wollen, so reicht schon eine Schicht Grundierung für den Halt der Farbe. Außerdem hast du so die Möglichkeit dem Material deine gewünschte Grundfarbe zu verleihen.
Besonders gut eignen sich ➔ flexible Grundierungen, wie unser HexFlex zum Pinseln oder Seal Prime zum Sprühen aus dem Hause Poly Props. Diese haben den Vorteil, dass sie durch Bewegungen des Materials, Strapazierung oder Hinfallen nicht brechen.
Mit nur zwei bis fünf Schichten entsteht eine glatte Oberfläche.
Bei der HexFlex Grundierung, welche zum Aufpinseln ist, streicht man zum Schluss die Oberfläche mit den Fingern oder einem sehr weichem Pinsel unter Zugabe von ein wenig Wasser noch einmal glatt. So vermeidet man sichtbare Pinselstriche.
Seal Prime sprüht man in mehreren dünnen Schichten auf. Hierbei ist es wichtig einen Abstand von mindesten 10 cm zum Material zu haben und es in gleichmäßigen Bahnen aufzutragen.
Worbla bemalen
Am besten eignen sich flexible Farben. Das gilt z.B. für unsere ➔ HexFlex Farben oder auch für die meisten Acrylfarben. Acrylfarben lassen sich auch mit dem klaren HexFlex Primer mischen, um diesen mehr Flexibilität zu verleihen.
Im trockenen Zustand bleiben sie also flexibel und brechen damit nicht so schnell.
Sie haften sogar gut auf ungrundiertem Worbla, wenn man sie direkt auftragen möchte. Allerdigs lassen dünnen Farbschichten jede Struktur und Unebenheit sichtbar.
Alternativen zu Worbla
Cosplayflex
Die wohl bekannteste Alternative zu Worbla ist ➔ Cosplayflex. Oft hört man, Worbla’s Finest Art und Cosplayflex wären dasselbe. Ja, es stimmt, die beiden Materialien sind einander sehr ähnlich. Tatsächlich ist Cosplayflex ein bisschen elastischer als das braune Worbla’s Finest Art, wird dabei aber auch schnell rauer. Auch ist Cosplayflex etwas glatter und stabiler in seiner Oberflächenstruktur.
EVA Foam
EVA-Schaumstoff ist flexibel und ebenfalls unter Hitzeeinwirkung in der Form anpassbar. Außerdem ist er sehr leicht. Auch hieraus lassen sich fantasievolle Rüstungen herstellen. Was den Tragekomfort angeht, scheiden sich die Geister: Manche bevorzugen Worbla, andere EVA Foam, weicher und leichter ist es auf jedenfall. Dadurch natürlich auch in der Bewegung angenehmer. EVA-Foam gibt es in verschiedenen Härten sowie Dicken.
Erfahre mehr über die ➔ Vor- und Nachteile von EVA-Schaum im Detail.
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